01.04 – 04.04
Bariloche – San Martin de los Andes
Das Wetter wusste anscheinend was ich mir an meinem Geburtstag auf keinem Fall wünschte und schenkte mir Wind und Regen. Dankeschön ich habe es genossen! Um eine weitere teure Nacht zu vermeiden und da ich natürlich schon mein Zelt vermisste, ging es trotz Regen und Wind gegen Mittag aufs Rad. Nach anstrengenden 40 km, viel Flucherei (ich muss zugeben es ist deutlich einfacher widrige Bedingungen zu zweit zu meistern) fand ich eine große Abstellhalle am Straßenrand vor. In der Pampa wäre es nach einer Nachfrage überhaupt kein Problem gewesen in einem Eck der Halle die Nacht zu verbringen, zumal diese wie ein Carport an der Vorderseite offen war. Aber ich war nicht mehr in der Pampa, sondern zurück in der Zivilisation und durfte ich dort nicht bleiben. Auch das direkte Zelten an der Außenwand um wenigstens Windgeschützt zu sein, wurde mir nicht erlaubt. Also wieder aufs Rad und weiter. Glücklicherweise erreichte ich wenig später einen See an dem mir niemand etwas Verbot.
Der nächste Tag began wie der Alte endete. Wind und Regen. Die Entscheidung ob im Zelt zu bleiben und abzuwarten oder durchzustarten und auf Besserung zu spekulieren ist immer eine Schwierige. Sobald das Zelt verpackt ist, gibt es nur noch eine Möglichkeit → radeln. Mit etwas Glück erreichte ich Villa Angostura nicht komplett durchnässt und wartete das Wetter im Supermarkt ab. Nachdem ich gesättigt und das Wetter besser wurde (so sollte es immer sein) machte ich mich wieder auf den Weg. Kurz außerhalb Villa Angostura traf ich auf Gary. Welch ein Zufall! Er kam gerade von der Chilenischen Grenze herüber. Natürliches entschlossen wir uns wieder gemeinsam weiter zu radeln. Wäre ich in Bariloche geblieben und hätte den Regen abgewartet, hätten sich unsere Wege nicht gekreuzt. 50 km vor San Martin de los Andes schlugen wir unser Camp auf.
Nach gemütlichen restlichen Kilometer nach San Martin de los Andes übernachteten wir in Carlos Haus, nachdem er uns dieses bei unserem ersten Treffen auf der Carretera Austral angeboten hatte. Nach zwei Nächten in San Martin de los Andes über Ostern hatte uns Carlos aber verschwiegen dass er eine Bezahlung haben wollte. Trotz Einladung Geld zu verlangen ist nicht die feine Art. Aber anscheinend gibt es auch solche in Argentinien. Obwohl die Zeit bei Carlos sehr schön und er sehr freundlich und hilfsbereit war, hatte sie nun einen sehr faden Beigeschmack!